28. Juli 2013

Thilo Mischke weiß mehr über Sex als du

 ZDF
Thilo Mischke - von der BILD liebevoll Weltenfummler genannt" - gehört auch zu dieser Sorte crossmedialer Tausendsassa aus Berlin (Distinktionsmerkmal: "Ich bin in Berlin geboren, also komme ich von hier"), die eigentlich im Internet zuhause sind, aber doch auch gern mal über UKW, Buchdruck und digitale Spartenkanäle in HD (keine gute Idee) die Zivilbevölkerung beglücken.

Da wäre der fröhlich freche Reisebericht In 80 Frauen um die Welt (nein, nicht beim Bums-Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen), eine Vermessung der Welt, nur eben untenrum. Da bleiben natürlich peinliche Momente nicht aus und so musste sich der phallische Imperialist auf Wüstenfuchs-Tour in Israel "sehr für die Existenz der Vorhaut" schämen. Aber irgendwie war's dann doch "lustig und nicht peinlich".
Ein Mann von Welt also, der aber der sonst so vernachlässigten deutschen Frau im FOCUS-Interview ein gutes Zeugnis ausstellt:

"Tilo Jung ist 27 Jahre alt, Studienabbrecher und Model."

Tilo Jung
So steht es in ZEIT Campus und damit wäre eigentlich auch schon fast alles gesagt. Gerne wird der Wahlberliner mit mecklenburgischen (das ist ein Wort, oder?) Wurzeln auch als Blogger bezeichnet - ein Blog hat er jedoch meines Wissens nach nicht. Aber klingt natürlich schöner als "nutzt Facebook intensiv und postet dort täglich mehrere Bilder, die er auf reddit gefunden hat und grundsätzlich niemals verlinkt, sondern auf seinem PC speichert und dann neu auf Facebook hochlädt - selbstverständlich immer ohne Quellenangabe". 
Mittlerweile hat der schöne Tilo mit dem stark reduzierten Wortschatz ("herrlich", "köstlich", "sure, why not", "Qualitätsmedien", "Austerität") es sogar schon zu Markus Lanz ins Studio geschafft und dreht seine eigene Polit-Sendung auf arte. Es ist auch einfach zu leicht, sich von den Haaren, die die Männer aus der Alpecin-Werbung blass aussehen lassen, und seinem "casual Berlin Mitte"-Look verzaubern zu lassen. 
Leider zieht Tilo Jung es vor, in gleichen Teilen mit Körper und Geist zu glänzen und äußert sich regelmäßig zu tagespolitischen Themen. Dem geneigten Internetpublikum (sprich seinen Twitter- und Facebook-Followern) ist er vor allem durch sein eigenes Youtube-Format Jung und Naiv bekannt. Dort rückt er Politikerinnen und Politikern (buchstäblich) auf die Pelle und spielt (?) den Ahnungslosen. Zu seinen USP zählen u.a. das lässige Rausblitzen der Zunge und eine Mimik, die erschreckend an einen relativ bekannten Buchautoren, Journalisten und ehemaligen ZDFneo-Moderatoren, der natürlich längst kein Kokainproblem mehr hat, erinnert. 

27. Juli 2013

Holi Shit - Lina Mallon feiert die Feste, wie sie fallen.

Vor wenigen Jahren hieß es, man könne Vollidioten am Ed Hardy-Shirt (heute: Camp David) erkennen. Ich stelle jedoch die These auf, dass es nur die eine todsichere Methode gibt, die zu gleichen Anteilen prätentiös und ignorante Spreu vom "Googlet mal kulturelle Aneignung, ihr Arschlöcher"-Weizen zu trennen: Haben sie sich zu einem der 4657454 Holi-Festivals in ihrer Region bei Facebook eingetragen? Posten sie wenig später zahllose Bilder, deren Thumbnails so aussehen, als hätten sie einen Bürgerkrieg gerade nochmal so überlebt? Herzlichen Glückwunsch, die Person ist ein Vollidiot.
Vorsicht Farbe! Im Hause Mallon hält diesen Samstag der Holi-Spirit Einzug. Wie es kommt? Ich wollte das schon immer Mal machen! Aufmerksam geworden bin ich auf das Farbenfest frei nach indischer Tradition tatsächlich erst in diesem Jahr, als Lauren Conrad via Instagram ein paar Eindrücke von ihrem India-Trip inklusive Holi-Schlacht postete.

Janina ist happy am Holocaust-Mahnmal und nutzt die Photo Opportunity für ein freches Shooting


Die süße Janina (oder Jane, wie sie sich selbst nennt) war zum ersten Mal (?) in unserer Hauptstadt und zeigt ihren Leserinnen unter der Überschrift "I'm happy", dass man auch am Denkmal für die ermordeten Juden Europas richtig cool shooten kann. 
Ich finde: Das wurde aber auch endlich mal Zeit, der Shizzle ist ja schließlich auch seit fast 70 Jahren vorbei. 
Einziger Kritikpunkt: Ist noch etwas zu subtil.
Vorschlag: Beim nächsten Mal direkt im Nothing tastes as good as skinny feels-Statement Shirt nach Auschwitz fahren und unterm Arbeit macht frei-Schriftzug ein paar ironische Fotos schießen.

- S.
 
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